data-start=”225″ data-end=”255″>Blut auf dem Börsenparkett
In einer spektakulären Inszenierung trat Präsident Trump wiederholt im Rosengarten ans Rednerpult. Unter dem martialischen Titel „Tag der Befreiung“ präsentierte er neue Zollmaßnahmen gegenüber sämtlichen Handelspartnern – garniert mit einem Plakat, das eher an ein Schulprojekt erinnerte als an einen geopolitischen Plan. Die Ankündigung seiner „gegenseitigen“ Zölle – ein zentraler Punkt seiner wirtschaftspolitischen Agenda seit Jahrzehnten – sorgte für Aufsehen. Doch das wahre Erstaunen folgte, als der massive Umfang der Maßnahmen die ohnehin pessimistischen Erwartungen der Märkte noch übertraf.
Die Reaktion ließ nicht lange auf sich warten: Die US-Börsen gerieten ins Trudeln. Innerhalb von nur zwei Tagen sackte der S&P 500 um 10,5 % ab, der Nasdaq 100 verlor sogar mehr als 10 %. Es war der viertgrößte Zwei-Tages-Verlust für amerikanische Aktienmärkte seit 1950 – ein historisches Erdbeben in der Finanzwelt. Kurz gesagt: Es war verheerend.
Wie sollten langfristig orientierte Anleger jetzt reagieren?
Zunächst einmal: Lassen Sie Emotionen außen vor. Anlageentscheidungen, die aus Angst oder Panik getroffen werden, sind selten gute Entscheidungen. In Krisenmomenten neigt unser Verstand dazu, nur noch die negativen Entwicklungen zu sehen – ein Schutzmechanismus, der uns evolutionär begleiten mag, aber uns an der Börse in Schwierigkeiten bringt. Es ist durchaus möglich, dass sich die Lage weiter zuspitzt, bevor Besserung eintritt. Doch hier liegt der zentrale Punkt:
Es gibt keinen schmerzfreien Weg zu langfristigen Erträgen.
So sehr man sich das auch wünschen mag – ein Ausstieg in der Krise und ein späterer, „sicherer“ Wiedereinstieg funktioniert in der Praxis fast nie. Denn Märkte erholen sich nicht auf Kommando – sie tun es plötzlich und oft ohne Vorwarnung. Ein treffendes Beispiel: Die Aktienrallye im Frühjahr 2020 setzte ein, noch bevor die schlimmsten Auswirkungen der COVID-19-Pandemie überhaupt absehbar waren. Wer damals auf „bessere Nachrichten“ wartete, verpasste bereits den Aufschwung.
Natürlich fühlt sich diese Krise anders an – das tun sie alle.
Was sie jedoch besonders macht, ist ihr hausgemachter Charakter. Anders als Naturkatastrophen oder globale Gesundheitskrisen wäre dieser Einbruch vermeidbar gewesen. Und doch ist der Schmerz real – so wie bei jeder vorangegangenen Krise auch. Entscheidend ist: Wir wissen heute, wie diese früheren Rückschläge endeten – nämlich als außergewöhnliche Chancen für mutige Anleger.
Strategisch handeln statt panisch reagieren
Ein durchdachter Rebalancing-Plan kann auch dann helfen, wenn kein zusätzliches Kapital zur Verfügung steht. Vielleicht verfügen Sie über Anleihen im Portfolio, deren Gewichtung sich durch den Marktrückgang verschoben hat. Nutzen Sie diese Diskrepanz gezielt: Legen Sie im Voraus Schwellen fest, bei denen Sie Anleihen zugunsten von Aktien verkaufen – sei es bei einem Rückgang von 5 %, 10 % oder 20 %. Und das Wichtigste: Halten Sie sich an Ihren Plan. Disziplin ist das vielleicht entscheidendste Kapital des langfristigen Anlegers.
Keiner kann in die Zukunft sehen.
Nicht Analysten, nicht Politiker, nicht mal die renommiertesten Wirtschaftsnobelpreisträger. Die aktuelle Krise könnte sich nächste Woche in Wohlgefallen auflösen – oder sich zu einem ausgewachsenen Handelskrieg auswachsen, mit globaler Rezession im Schlepptau. Langfristiges Investieren heißt, an die Stärke der Wirtschaft zu glauben. Unternehmen werden sich anpassen, neue Wege finden, unsere Bedürfnisse zu bedienen – unabhängig von den Regeln, die gerade gelten.
Ihr Erfolg hängt nicht davon ab, ob Sie das Kommende korrekt vorhersagen – sondern davon, ob Sie Ihre Strategie in schwierigen Zeiten durchhalten.
Dorothy brauchte keinen Zauberer, um nach Hause zu kommen – nur ein paar entschlossene Klicks mit den Absätzen. Auch Sie brauchen keinen Magier, sondern einen klaren Kopf.
Atmen Sie tief durch.
Diese Phase könnte anhalten. Machen Sie es sich so bequem wie möglich. Finden Sie Ihre persönliche Art, mit der Unsicherheit umzugehen. Weniger Nachrichtenkonsum kann Wunder wirken. Manche Sender haben schon reagiert: Angeblich wurde am Donnerstag der Börsenticker bei FoxNews kurzerhand gestrichen.
Eines bleibt: Langfristige Renditen werden nicht verschenkt – sie werden verdient.