Geld anlegen in Österreich

Österreich steht 2025 in puncto Geldanlage vor spannenden Herausforderungen und Chancen. Inmitten von niedrigen Zinsen, anhaltender Inflation und geopolitischer Unruhe zeigt sich, dass traditionelle und moderne Anlageformen gleichermaßen gefragt sind – kombiniert mit wachsender Offenheit für Diversifikation und Nachhaltigkeit.

Nach wie vor dominiert das Sparbuch: Rund 56 % der österreichischen Anleger:innen setzen vor allem auf Sparkonten, während nur etwa 23 % in Fondssparpläne investieren. Auch der Bausparer bleibt traditionell beliebt, trotz niedriger Erträge, da emotionale Sicherheit oft Renditevorstellungen übertrumpft.

Doch die Zinspolitik der Europäischen Zentralbank sorgt für Umdenken: 2025 liegt der Einlagenzins nur noch bei 2,00 %, fixe Sparzinsen bei den besten österreichischen Banken maximal bei 2 % p.a. – Tendenz weiter fallend. Angesichts einer erwarteten Inflation von durchschnittlich 2,1 % in der Eurozone geraten klassische Sparformen zunehmend unter Druck.

Diversifizierung: Von ETFs bis Immobilien

Angesichts schwacher Realrenditen wächst der Trend zu Wertpapieren und Sachwerten:

  • ETFs (börsengehandelte Indexfonds) gewinnen rasant an Bedeutung. Sie liefern Marktrenditen von etwa 5–7 % p.a. und sind durch automatische Diversifizierung auch für weniger erfahrene Anleger attraktiv.

  • Aktien bieten zwar höhere Renditechancen, sind aber mit größeren Schwankungen verbunden.

  • Immobilien bleiben ein Lieblingsinvestment: Laut PwC-Studie entfielen 2024 rund 59 % der Vermögensanlagen österreichischer Family Offices auf Immobilien – fast doppelt so viel wie im internationalen Vergleich. Immobilien gelten als wertstabil und inflationsgeschützt.

  • Start-ups und Impact Investments sind im Steigen: Ihr Anteil an Anlagestrategien der nächsten Generation wuchs auf 36 %.

Geschlechterunterschiede und Generationenwechsel

Eine aktuelle Studie zeigt: In Österreich investieren Frauen im europäischen Vergleich überdurchschnittlich viel – durchschnittlich 999 € pro Monat, Wienerinnen sogar 1.269 €. Gleichzeitig plant die Mehrheit der Investierenden im Jahr 2025 eine Erhöhung der finanziellen Engagements um bis zu 30 %.

Nachhaltigkeit im Fokus

Family Offices und private Investoren richten ihre Strategien zunehmend nachhaltig aus, um gesellschaftlichen Wandel aktiv mitzugestalten. Die Nähe zu den Investitionsstandorten in Europa sowie das Verständnis für lokale Märkte fördern gezielte und verantwortungsbewusste Kapitaleinsätze.

Fazit

Das Anlegen von Geld in Österreich verlangt 2025 sowohl langjährige Loyalität zu traditionellen Formen wie dem Sparbuch als auch Offenheit für moderne Instrumente – insbesondere ETFs, Immobilien und nachhaltige Investments. Die Entwicklungen unterstreichen, dass der Trend zur Diversifikation und zum nachhaltigen Vermögensaufbau dynamischer wird. Wertschöpfung bleibt möglich, wenn Anlageformen kontinuierlich auf Marktrealität und individuelle Bedürfnisse abgestimmt werden.