US-Wahl: Welche Aktien könnten profitieren?
Die Frage, wer die nächste Präsidentschaftswahl in den USA gewinnen wird, bewegt Anleger weltweit. Doch spielt das Ergebnis tatsächlich eine entscheidende Rolle für Investoren?
Eine der am häufigsten gestellten Fragen, die uns derzeit begegnet, dreht sich um den Ausgang der bevorstehenden US-Präsidentschaftswahl. Es überrascht nicht, dass diese Wahl sowohl in den USA als auch global mit Spannung erwartet wird. Besonders angesichts der wachsenden geopolitischen Unsicherheiten wird diese Wahl als eine der bedeutendsten in der Geschichte der Vereinigten Staaten angesehen.
Für Anleger stellt sich oft die Frage, welche Auswirkungen die Wahl auf die Märkte haben könnte. Als Investoren neigen wir dazu, den Ausgang der Wahl mit potenziellen Chancen oder Risiken für unsere Portfolios zu verbinden. Dies gilt besonders in Europa, wo die politischen Entwicklungen in den USA eng verfolgt werden. Das ist nachvollziehbar, schließlich hängen die Kapitalmärkte weltweit miteinander zusammen.
Finanzjournalisten greifen diese Frage ebenfalls gerne auf. Ihre Aufgabe besteht darin, täglich frische Analysen und Kommentare zu den Märkten zu liefern, und die US-Wahl bietet dafür reichlich Material. Aus meiner eigenen Erfahrung weiß ich, wie schwierig es sein kann, als Journalist spannende und relevante Themen zu finden. Die US-Wahl ist in dieser Hinsicht ein dankbarer Anlass, weil sie immer wieder neue Spekulationen und Diskussionen hervorbringt.
Demokraten- oder Republikaner-Aktien?
Es ist ein Leichtes, zu skizzieren, welche Aktien von einem Wahlsieg der Republikaner oder der Demokraten profitieren könnten. Republikaner werden oft mit Branchen wie Öl und Rüstung in Verbindung gebracht, während Demokraten eher in Sektoren wie erneuerbare Energien und Gesundheit verortet werden. Diese einfachen Zuordnungen sind beliebt, da sie plausibel und eingängig wirken.
Allerdings ist das Problem, dass solche Annahmen auf der richtigen Wahlprognose basieren müssen. Wer also fest an den Sieg einer Partei glaubt und entsprechend investiert, könnte sich im Nachhinein gezwungen sehen, seine Strategie radikal anzupassen. Manchmal funktioniert das – wenn man rechtzeitig auf das “richtige Pferd” setzt.
Ein weiteres häufig diskutiertes Thema ist die Frage, welche Partei historisch gesehen besser für die Wall Street ist: Republikaner oder Demokraten? Die Märkte scheinen sich oft zu wiederholen, auch wenn sie nie exakt den gleichen Verlauf nehmen. Dennoch ist es wichtig, solche historischen Vergleiche mit Vorsicht zu genießen.
Langfristige Perspektiven statt kurzfristiger Wetten
Anlegern empfehle ich, sich nicht zu sehr auf solche kurzfristigen Strategien zu verlassen. Wer nachhaltig investieren möchte, sollte seine Entscheidungen nicht von Wahlprognosen abhängig machen. Statt auf kurzfristige „Wahlsieger-Aktien“ zu setzen, ist es klüger, in Unternehmen mit starken Geschäftsmodellen zu investieren, die auch in turbulenten Zeiten bestehen können – unabhängig davon, wer das Oval Office besetzt.
Langfristig gesehen zahlt sich diese Strategie in der Regel aus. Das Jahr 2016 liefert dafür ein gutes Beispiel. Viele Analysten sagten damals nach dem unerwarteten Wahlsieg Donald Trumps einen Börsencrash voraus. Trump, ein polarisierender und unerfahrener Politiker, schien die Märkte ins Chaos zu stürzen. Doch es kam anders: Die US-Börsen stiegen nach der Wahl sogar deutlich an. Anleger, die ihre Positionen gehalten haben, konnten von diesen Kursgewinnen profitieren.
Die unternehmerische Kultur der USA
Was Investoren nicht vergessen sollten, ist die tief verwurzelte Aktienkultur in den USA. Amerikaner haben eine unternehmerischere Denkweise als viele Europäer, und dies spiegelt sich in der Stärke ihres heimischen Kapitalmarkts wider. Trotz unterschiedlicher politischer Ansätze der beiden großen Parteien ist eines sicher: Beide sind bestrebt, die Wettbewerbsfähigkeit der amerikanischen Wirtschaft zu fördern.
Während Demokraten tendenziell ein größeres staatliches Engagement fordern und höhere Steuern befürworten, setzen Republikaner auf weniger staatliche Eingriffe. Doch ungeachtet dieser Differenzen bleibt der Fokus auf „America First“ – eine Maxime, die sowohl unter Trump als auch Biden verfolgt wurde. Diese wirtschaftliche Priorität wird auch in den kommenden Jahren Bestand haben, unabhängig davon, wer die nächste Wahl gewinnt.